Teilprojekt (TP) 5
Projektnehmer: Antragsteller: Prof. Dr. rer. pol. Klaus Müller,
Humboldt-Universität zu Berlin und ZALF
Bearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Isabella
Karpinski (Doktorandin),
ZALF
TP-Titel: Volkswirtschaftliche Bedeutung einer flächenhaften
Einführung von Precision Farming in Deutschland
TP Kurztitel: Volkswirtschaftliche
Analyse
TP-Ziele:
Die wissenschaftliche Arbeit in TP5 strebt eindeutige qualitative
und quantitative Aussagen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Precision
Farming (PF) in Deutschland an, wobei eine Bewertung vermiedener negativer und positiver externer
Umwelteffekte, die Abschätzung der Auswirkungen des PF auf die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft und die Abschätzung
sektoraler Effekte in der Landwirtschaft und bei Agrartechnologieproduzenten
eine zentrale Rolle spielen.
Diese Aussagen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des PF werden
zunächst durch eine Nutzen-Kosten-Analyse
quantifiziert und empirisch untermauert, woran sich eine Analyse der
Nutzungsmöglichkeiten von PF in Agrarumweltprogrammen mit der Quantifizierung von Kostensenkungspotentialen
bei bestehenden Programmen und deren möglicher Neuausrichtung anschließt.
Stellung des TP im
Verbund:
Das
Teilprojekt 5 "Volkswirtschaftliche Analyse" findet sich im
Forschungsverbund in Fachbereich 1 „Integrationsebene Wertschöpfungskette“
wieder. Enge Zusammenarbeit erfolgt daher mit TPen dieser Projektebene und den
beiden Querschnittsprojekten. Intensive Zusammenarbeit ist vor allem mit TP3
"Wirtschaftlichkeit des PF im Gesamtbetrieb" und TP4
"Naturschutzfachliche Bedeutung des PF im Landschaftskontext" zur
quantitativen Bestimmung der direkten, bzw. effektbezogenen indirekten Kosten
und Nutzen im Rahmen der zu erstellenden Nutzen-Kosten-Analyse erforderlich.
Kurze Vorhabensbeschreibung/Zusammenfassung
Die Identifizierung und Bewertung der
volkswirtschaftlichen Auswirkungen ist entscheidend für die Frage der
staatlichen Förderung einer Einführung dieser Technologie. Über die
einzelbetrieblichen Betrachtungen hinaus, sind aus volkswirtschaftlicher Sicht
die sektoralen Effekte, vor allem die Auswirkungen auf die Beschäftigung, auf
die internationale Wettbewerbsfähigkeit und auf den Strukturwandel von Interesse.
Die Analysen beziehen sich im einzelnen auf die Identifizierung und Bewertung
der infolge einer flächenhaften Einführung von Precision Farming vermiedenen
negativen bzw. produzierten positiven Umwelteffekte, auf die Auswirkungen auf
die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft sowie der
hier ansässigen Agrartechnologieproduzenten. Aufgrund der enormen Bedeutung
staatlicher Beihilfeprogramme im Agrarsektor soll im Rahmen der
volkswirtschaftlichen Untersuchung darüber hinaus auch der Frage nachgegangen
werden, inwieweit diese Technologie geeignet ist, um einen effizienteren
Einsatz staatlicher Ressourcen bei der Administration und Überwachung
staatlicher Vorgaben und Förderprogramme in der Landwirtschaft im Zusammenhang
mit der Verwendung von Modulationsmitteln (z.B. für Agrarumweltprogramme) und
der Überwachung von cross compliance-Regelungen zu gewährleisten. Dabei werden
zwei grundsätzliche Wege untersucht. Zum einen kann die neue Technologie dazu
genutzt werden, bestehende Programme effizienter zu administrieren und
kontrollieren. Precision Farming bietet darüber hinaus aber auch die Chance,
Agrarumweltprogramme grundsätzlich neu zu gestalten und damit zusätzliche
Effizienzgewinne in der Mittelverwendung zu erschließen.
Wesentliche Fragestellungen
Die Frage, ob Precision Farming ökologisch sinnvoll
ist und vor allem ob ökonomisch vertretbar, konnte bisher in der Literatur und
im Vorgänger-Forschungsprojekt zu preagro II nicht eindeutig beantwortet
werden. Mit der Berücksichtigung des Nachhaltigkeitskonzeptes und einer
Gewichtung auf die Wertschöpfungskette im Besonderen zur praktischen Anwendung
von Precision Farming, stellt die volkswirtschaftliche Wirkungsanalyse einen
entscheidenden Beitrag zur Klärung der grundlegenden Legitimation einer
flächenweiten Einführung von PF in Deutschland dar.
Das Tempo der flächenhaften Einführung einer neuen
Technologie wie Precision Farming hängt entscheidend seitens des Staates oder
in der Wirtschaft gesetzten Anreizen ab. Staatliche Förderung lässt sich dann
rechtfertigen, wenn die Technologieeinführung positive allokative oder
distributive Effekte erwarten lässt, die sonst nicht realisiert werden könnten.
Bisher beruht die staatliche Förderung primär auf empirisch nicht überprüften
Erwartungen bzw. Thesen, die im vorliegenden Teilprojekt mittels der
durchzuführenden Untersuchungen auf ihre qualitative und quantitative
Richtigkeit untersucht werden sollen.
Zeitplan: Status
Quo und Arbeitskonzept
Zeitschritte (1/4
a) Aktivitäten
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I 2005 |
II 2005 |
III 2005 |
IV 2005 |
I 2006 |
II 2006 |
III 2006 |
IV 2006 |
Literaturauswertung
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Identifizierung der relevanten Kosten und Nutzen |
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Quantifizierung der direkten Kosten und Nutzen |
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Quantifizierung der indirekten Kosten und Nutzen |
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Identifizierung von Kostensenkungspotentialen in
AUP |
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Hochrechnung der direkten und indirekten Kosten
und Nutzen |
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Erfassung der „Intangibles“ |
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Durchführung der Kosten-Nutzen-Analyse |
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Entwicklung von Gestaltungsoptionen für AUP |
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Aufbereitung der Ergebnisse und Abschlussbericht |
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Stand: 14.04.2005,
Isabella Karpinski