Teilprojekt (TP) 3

Projektnehmer: Professur für Landwirtschaftliche Betriebslehre, Landwirtschaftliche Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

TP-Titel: Wirtschaftlichkeit des Precision Farming im Gesamtbetrieb

TP Kurztitel: Wirtschaftlichkeit

TP-Ziele: Aussagen zur Wirtschaftlichkeit sollen hinsichtlich verschiedener Kulturen, Organisationsintensitäten, Ausstattung an Precision Farming Technologie und Betriebsgrößen systematisiert werden.

Stellung des TP im Verbund: Querschnittsprojekt über alle Projektbereiche


Precision Farming umfasst eine Vielzahl von möglichen Strategien. Dazu zählen teilflächenspezifische Variationen bei Aussaat und Düngung, dem Pflanzenschutz, der Bodenbearbeitung und Bewässerung. Landwirtschaftliche Unternehmen müssen für ihre Verhältnisse daraus eine auf den Standort passende Auswahl treffen. Die folgenden Fragen treten dabei auf: Wie und nach welchen Kriterien kann eine solche Auswahl stattfinden? Welche ökonomische Potenziale kann sich der landwirtschaftliche Betrieb durch die Nutzung von Precision Farming Technologien erschließen? Welche zusätzlichen Effekte durch diese Technologien, die nicht direkt monetär bewertbar sind aber trotzdem einen Nutzen für das Unternehmen darstellen, sind zu erwarten?

Das folgende Schaubild verdeutlicht die Auswirkungen des Precision Farming auf den Betrieb:

Der Einsatz der verschiedenen mehr oder weniger praxisreifen Precision Farming Technologien verursacht zusätzliche Kosten. Mithilfe von unterschiedlichen Steuerungsalgorithmen werden diese Technologien zum Anbau in verschiedenen Fruchtarten eingesetzt. Dabei können Online- (z.B.: Stickstoff-Sensor) oder Offline- (z.B.: Streukarte aus verschiedenen Ertragskarten) Verfahren zur teilflächenspezifischen Steuerung genutzt werden. So können, neben Verringerung des Faktorinputs, auch zusätzliche Leistungen (z.B. durch Ertrags- oder Qualitätssteigerungen) entstehen.

 

erwartete Ergebnisse des Teilprojektes:

  1. Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Precision Farming bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen
  2. Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Precision Farming für regionstypische Modellbetriebe
  3. Aussagen zur Reduktion des betriebswirtschaftlichen Risikos durch den Einsatz von Precision Farming im Gesamtbetrieb
  4. Aussagen zu nicht direkt- oder nicht-monetär bewertbaren Leistungen durch Precision Farming

Aus der Sichtweise des landwirtschaftlichen Unternehmens sollen die ökonomischen Auswirkungen durch Precision Farming betrachtet werden. Es sollen auf der Grundlage von Break-Even Analysen Schwellenwerte (z.B. Betriebsgröße, Grad der Heterogenität des Standortes) ermittelt werden, ab denen sich die teilflächenspezifische Bewirtschaftung lohnt. Aus den Ergebnissen der Versuche auf den Pilotbetrieben des preagro-Projektes (Sachsen Anhalt und Niedersachsen) sollen für Modellbetriebe, die für diese Regionen typisch sind, die gesamtbetrieblichen Auswirkungen kalkuliert werden. Weiterhin soll untersucht werden, inwieweit durch den Einsatz von Precision Farming das betriebswirtschaftliche Risiko, beispielsweise verursacht durch Ertragsschwankungen, reduziert werden kann. Zusätzliche Leistungen, die durch teilflächenspezifische Bewirtschaftung dem landwirtschaftlichen Unternehmen erbracht werden, aber nicht direkt monetär bewertbar sind, sollen charakterisiert werden. Beispielsweise würde hierzu eine automatisierte Datenerfassung für den Nachweis von guter fachlicher Praxis zählen.

 

Herangehensweise an eine ökonomische Bewertung von Precision Farming:

Um eine Bewertung dieser teilflächenspezifischen Technologien durchführen zu können, müssen die zusätzlichen Leistungen den zusätzlichen Kosten verschiedener Strategien gegenübergestellt werden. Es werden also nur diejenigen Kosten- und Leistungspositionen betrachtet, die durch Precision Farming verändert werden. Als zusätzliche Leistungen sind beispielsweise Ertragssteigerungen, Qualitätsverbesserungen und Betriebsmitteleinsparungen zu nennen. Auf der Kostenseite können zusätzliche Kosten durch höhere Investitionen in Informationen, Informationsverarbeitung, Maschinen und Betriebsmittel entstehen. Die Strategievergleiche werden auf Jahresbasis berechnet.

 

Literaturhinweis:

 aktualisiert am 4.4.2005